Vielfalt für Sandäcker im Landkreis

Das Projekt „Vielfalt für Sandäcker im Landkreis Roth“ (01.01.2021 – 31.12.2023) hat die produktionsintegrierte Erhaltung und Förderung gefährdeter Ackerwildkräuter zum Ziel.


Vielfalt aus dem Boden statt aus der Samentüte 

Es gibt viele Möglichkeiten die Artenvielfalt auf Ackerflächen zu erhöhen. Eine wertvolle Alternative zur Aussaat von Blühmischungen ist die Förderung von Ackerwildkräutern auf ertragsarmen Standorten. Durch eine angepasste Bewirtschaftung ohne Herbizideinsatz und Düngung kann sich aus dem Bodensamenvorrat eine vielfältige Ackerwildkrautvegetation mit echten Raritäten wie dem Lämmersalat entwickeln. Genau auf diese gebietstypischen Pflanzen sind viele Insekten und Feldvögel angewiesen. Und auch der/die LandwirtIn kann von Ökosystemfunktionen wie biologischer Schädlingskontrolle, Erosionsminderung und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit profitieren. Von rund 350 Ackerwildkrautarten zählt nur ein kleiner Teil, weniger als 10%, zu den ertragsmindernden Problemunkräutern.

Der Lämmersalat bietet Lebensraum und Nahrungsquelle für Insekten. Er zählt zu den stark gefährdeten Ackerwildkrautarten.

Die Karte Projektgebiet steht unten auf der Seite zum Download.

Für was engagiert sich der Landkreis Roth? 

Bayernweit sind mehr als ein Drittel aller Ackerwildkrautarten gefährdet und einige sind bereits ausgestorben. Im Landkreis Roth bieten sandige Böden mit geringen Ertragsmesszahlen beste Voraussetzungen für die Förderung gefährdeter Ackerwildkräuter. Allerdings ist auch hier die Vielfalt der Ackervegetation durch intensive Bewirtschaftung und die Umnutzung von Grenzertragsstandorten rapide zurück gegangen. Der Landkreis Roth möchte diesem Trend mit folgenden Zielen entgegenwirken:

  • Förderung gefährdeter Ackerwildkrautgesellschaften durch die Einrichtung von extensiv bewirtschafteten Ackerflächen und -rändern
  • Wiederansiedlungsmaßnahmen für Lämmersalat, Bauernsenf und Saat-Mohn
  • Beratungsangebot zum Thema Ackerwildkrautschutz, Vertragsnaturschutzprogramm Acker und Produktionsintegrierte Kompensation

Das Projektgebiet umfasst den Naturraum Mittelfränkisches Becken im Landkreis Roth. Der Fokus liegt auf sandigen Böden mit schwachem Ertragsniveau.

Landwirt*innen gesucht!

Ohne Ackerbau keine Ackerwildkräuter! Als einjährige Pflanzen sind Ackerwildkräuter auf eine extensive Ackerbewirtschaftung mit regelmäßiger Bodenstörung (z.B. Grubbern oder Pflügen) angewiesen. Deshalb können Sie als Landwirt*in einen großen Beitrag zur produktionsintegrierten Erhaltung und Förderung von Ackerwildkräutern leisten.

Unser Angebot:

  • Feldbegehung mit Erfassung von Ackerwildkrautzielarten
  • Beratung zu Ackerwildkrautschutzmaßnahmen, Förderprogrammen und Kompensation
  • Finanzielle Förderung von Ackerrandstreifen
  • Beratung und Durchführung von Wiederansiedlungsmaßnahmen gefährdeter Ackerwildkräuter mit gebietseigenem Saatgut

Kennen Sie schon das Vertragsnaturschutzprogramm Acker? 

Über das bayerische Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) können nicht nur im Grünland sondern auch auf Äckern Naturschutzmaßnahmen finanziell gefördert werden. Für die extensive Ackernutzung gibt es je nach Maßnahmenkombination bis zu 1.045 €/ha für konventionelle Betriebe und in Kombination mit der Bio-Prämie bis zu 1.168 €/ha. Die Brachlegung von Äckern mit Selbstbegrünung wird je nach Ertragsmesszahl mit bis zu 730 €/ha vergütet.

  • Vertragslaufzeit: 5 Jahre
  • Antragszeitraum: 11.01. – 24.02.2021
  • Beratung: Marion Lang, Bayerische KulturLandStiftung (Kontaktdaten s.u.)
  • Antragstellung: Untere Naturschutzbehörde Roth, Anna Schön (Kontaktdaten s.u.)
  • Weiterführende Informationen im Förderwegweiser Agrarumweltmaßnahmen: https://www.stmelf.bayern.de/kulap
Naturschutz

Fördermöglichkeiten

Fördermöglichkeiten aus dem Bereich Naturschutz (VNP)

Ackerwildkrautschutz als Kompensationsmaßnahme

Ackerwildkrautschutz kann auch als Kompensationsmaßnahme umgesetzt werden, indem z.B. ein artenarmer Intensivacker zu einem artenreichen Extensivacker aufgewertet wird. Dies ist bei verpflichtenden Maßnahmen in der Eingriffs- und Ausgleichsplanung sowohl über die Bayerische Kompensationsverordnung als auch in der Bauleitplanung gemäß dem Leitfaden „Bauen im Einklang mit Natur und Landschaft“ möglich.

Unser Angebot:

  • Beratung und Vorträge zum Thema Ackerwildkrautschutz und produktionsintegrierte Kompensation (z.B. Ökokonto)
  • Erfolgskontrolle und Evaluation von Bewirtschaftungskonzepten auf bestehenden Ausgleichsflächen mit Ziel Ackerwildkrautschutz

Wir beraten Sie gerne! 

Ihre Ansprechpartnerin: Marion LangBayerische KulturLandStiftung
Barer Str. 14, 80333 München
Tel.: +49-(0)89-5906829-24
Fax: 089-5906829-33
Mobil: +49-(0)160-5309465
marion.lang@bayerischekulturlandstiftung.de
http://www.bayerischekulturlandstiftung.de/

 

Weiterführende Links (extern) und Dokumente zum Download

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