Datengrundlage & Eignungklassen

Mit Hilfe des Solardachkatasters können Sie auf einen Blick erkennen, ob Ihr Hausdach für eine Solaranlage potentiell in Frage kommt.

Als Datengrundlage für das Solardachkataster wurden die sog. Level of Detail 2 Daten (LoD2), die vom Bayerischen Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (LDBV) bereitgestellt wurden, herangezogen. Die Daten wurden in den Jahren 2012 bis 2013 mittels Laserscanbefliegung (LiDAR) erzeugt und beinhalten alle relevanten Eingangsdaten und Informationen zur Berechnung eines Solardachkatasters für Anlagen die auf Dächern von Gebäuden installiert werden, d.h. die Größe der Dachflächen, Dachneigung, und Dachorientierung (Ausrichtung).

Für jedes Dach kann der mittlere Energieertrag pro Jahr aufgrund der Sonneneinstrahlung für eine thermische Solaranlage oder einer Photovoltaik-Anlage berechnet werden. Je nach Dachorientierung und Dachneigung ergeben sich unterschiedliche Erträge durch die Sonnen-Einstrahlung. Die höchste Einstrahlungsleistung erhalten Dächer mit einer Dachneigung von ca. 30° mit südlicher Ausrichtung (= optimale Konstellation). Die Sonnen-Einstrahlungsleistung (in KW/m2a) wird unter Berücksichtigung der Transmission (Durchlässigkeit - aus einer Studie des Fraunhofer Instituts) sowie Standortdaten errechnet. Die Leistungswerte für das Solardachkataster des Landkreises Roth berücksichtigen dabei Solarpanels mit Antireflexionsbeschichtung. Die Einstrahlungswinkel auf das Solarpanel werden in 15-Minuten-Schritten für das Referenzjahr 2010 berechnet.

Nicht alle Dachflächen können aufgrund ihrer Orientierung für die Berechnung der Solarpotentiale berücksichtigt werden. Dächer mit einer nördlichen Ausrichtung sind in unseren Breitengraden in der Regel nicht wirtschaftlich als Solardächer geeignet. Berücksichtigt werden dagegen Dachflächen mit einer Orientierung von Osten über Süden bis hin zu Westen (optimale Ausrichtung). In diesen Bereichen können in der Regel ausreichende bis sehr hohe Einstrahlungsmengen für eine Solaranlage erzielt werden. Folgende Grafiken veranschaulichen geeignete und ungeeignete Dachorientierungen.


Aus den spezifischen Einstrahlungsleistungen in Kombination mit der Dachneigung und der Dachorientierung wurden für die Dachflächen sogenannte Eignungsklassen gebildet: 

Photovoltaik


Eignungsklassen für PhotovoltaikMittlere jährliche Einstrahlungsleistung
Sehr gute Eignung (Ausbeutung von mehr als 95% der max. möglichen Einstrahlung)1168 bis 1229 KW/m2a
Gute Eignung (Ausbeutung von ca. 90 bis unter 95% der max. möglichen Einstrahlung)1106 bis 1167 KW/m2a
Bedingte Eignung (Ausbeutung von ca. 75 bis unter 90% der max. möglichen Einstrahlung)922 bis 1105 KW/m2a
Schlechte bis keine Eignung (Ausbeutung von weniger als 75% der max. möglichen Einstrahlung)0 bis 921 KW/m2a

 

Solarthermie

Eignungsklassen für SolarthermieMittlere jährliche Einstrahlungsleistung
Geeignet (Ausbeutung von mehr als 70% der max. möglichen Einstrahlung)860 bis 1129 KW/m2a
Schlechte bis keine Eignung (Ausbeutung von weniger als 70% der max. möglichen Einstrahlung)0 bis 859 KW/m2a

 

Entscheidend für die solare Eignung ist neben der Dachneigung und -orientierung auch die zur Verfügung stehende Dachfläche. Für die Berechnung des Solardachkatasters wurden folgende Mindestgrößen definiert:

Art des DachesMindestgröße für Photovoltaik-Nutzung

Mindestgröße für Solarthermie-Nutzung

geneigte Dächer15 m210 m2
Flachdächer40 m220 m2

Dachflächen, die diese Mindestgrößen nicht erfüllen, wurden für die Berechnung nicht berücksichtigt. Dächer mit einem Neigungswinkel zwischen 0° und 10° werden für die Berechnung als Flachdächer definiert. Sie erhalten stets die beste Eignung, da hier die Solarflächen mittels einer Aufständerung optimal ausgerichtet werden können.