Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft

Kooperationsgemeinschaft für eine koordinierte Energiewende im Landkreis gegründet
Stand: 05.06.2025

Der Landkreis Roth setzt ein deutliches Zeichen für Klimaschutz und in Richtung Energiewende: Alle 16 Kommunen des Landkreises, die örtlichen Energieversorger sowie der Landkreis selbst haben sich zu einer Kooperationsgemeinschaft zusammengeschlossen. Organisiert wird das Bündnis über die Klimaschutzstelle des Landratsamtes. Ziel ist es, die Zusammenarbeit der Beteiligten zu stärken, um den Ausbau erneuerbarer Energien koordiniert voran zu bringen. Im Fokus: regionale Wertschöpfung.

Jährlich fließen rund 450 Millionen Euro ins Ausland, um fossile Energieträger wie Öl und Gas zu importieren. Diese enorme Summe belastet die heimische Wirtschaft und führt dazu, dass wertvolles Kapital das Land verlässt. Durch den Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten soll dieses Geld zukünftig verstärkt bei den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kommunen verbleiben. Dies gelingt, indem lokale Unternehmen in erneuerbare Energien und nachhaltige Technologien investieren, Arbeitsplätze schaffen und somit die regionale Wirtschaftskraft gestärkt wird. Die Herausforderungen sind klar: Um das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 zu erreichen, ist eine noch stärkere Nutzung regenerativer Energieträger im Bereich Strom, Wärme und Mobilität unabdingbar. Das bedeutet für den Landkreis weitere Photovoltaikanlagen, mehr Windräder samt Speichermöglichkeit und gleichzeitig Ausbau und Modernisierung der Netzinfrastruktur. Die enge Koordination zwischen beidem stellt dabei sicher, dass die Infrastruktur optimal auf die zukünftigen Anforderungen abgestimmt wird. Daher ist die Einbeziehung der Energieversorgungsunternehmen (EVU) aus dem Landkreis Roth ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

Für Landrat Ben Schwarz, der an der Spitze der Kooperation steht, ist die Gründung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Zukunft. „Nur gemeinsam können wir die Energiewende erfolgreich gestalten. Durch die enge Zusammenarbeit aller Akteure schaffen wir die Voraussetzungen für eine nachhaltige und sichere Energieversorgung für unsere Bürgerinnen und Bürger“, betont er.

Welche Chancen bietet die Kooperationsgemeinschaft für den Landkreis und seine Kommunen? Die Mitglieder unterstützen sich gegenseitig bei den Herausforderungen der Energiewende – jeder Partner bringt sein Potential ein. Die Kommunen helfen, passende Flächen zu sichern und sind erster Ansprechpartner in ihren Orten für die Bürger, die Energieversorger ihr Fachwissen zur Planung und Umsetzung von Projekten und Fachwissen zum Energiemarkt und der Landkreis als Kümmerer, Multiplikator und Organisator. Aufgrund der aktuell vom regionalen Planungsverband veröffentlichten geplanten Windvorranggebiete liegt der Fokus darauf, die Beteiligten in den einzelnen Windkraftgebieten an einen Tisch zu bringen und Realisierungsoptionen zu diskutieren. „Gemeinsam gestalten und agieren, statt zuschauen und reagieren“, ist hier die Devise.

„Der frühzeitige Austausch und die enge Abstimmung zwischen allen Beteiligten sind entscheidend, um die Energiewende erfolgreich umzusetzen“, so die Klimaschutzstelle des Landkreises. Aus diesem Grund wurde bereits vor über einem Jahr der Fachkreis Koordinierte Energiewende (KEWe) gegründet, in dem sich Landrat Ben Schwarz, Vertreter der Bürgermeister und der Energieversorger regelmäßig abstimmen. „Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen meistern und eine zukunftsfähige Energieversorgung für den Landkreis Roth sichern.“

Konkret sucht der Zusammenschluss passende Flächen für erneuerbare Energien wie Windkraft- oder Solaranlagen einschließlich Speichermöglichkeit und prüft dann die Chancen für eine Umsetzung. Fällt dies positiv aus, werden die Gemeinden einbezogen und der Versuch gestartet, die Flächen zu sichern. Der Beitritt zur Kooperationsgemeinschaft ist für die Kommunen mit keinerlei Kosten verbunden.

Die Partner beabsichtigen, zweistufig vorzugehen. Kurzfristig sollen Standorte gefunden, Grundstücke gesichert und Projekte vorbereitet werden. Sobald umsetzungsreife Projekte vorliegen, wird angestrebt, aus der Kooperationsgemeinschaft eine kommunale Projektentwicklungsgesellschaft zu gründen. Wer sich an der dann beteiligt, entscheiden die jeweiligen Gremien von Fall zu Fall.

Klimaschutz Landkreis Roth

Anschrift

Weinbergweg 1
91154 Roth