Wohlig warmes Wintergemüse
Produkt des Monats
Stand: 22.11.2024
Es ist eine Zahl, die nachdenklich macht: 40 Prozent des Gemüses, das Deutschland verbraucht, wird importiert. „Dabei haben wir auch im Winter bei uns eine große und gesunde Auswahl“, führt Andrea Persson von der Kreisentwicklung vor Augen. Zusammen mit Ute Mahl hat sie mit weiteren Mitstreitern eine Mission: Wirsing, Rote Beete, Steckrübe, Pastinake und Co. wieder mehr ins Bewusstsein rücken. Deswegen haben sie das Wintergemüse zum Produkt des Monats ausgerufen.
Und gleich kreative Rezepte dazu gepackt. Allen voran eine Quiche in einer Basis-Variante mit Lauch, die sich aber auch vorzüglich für „Reste-Verwertung“ eignet. Mit ein wenig mehr Wissen um das vielfach in Vergessenheit geratene Wintergemüse lassen sich nicht nur gesunde und leckere Gerichte zaubern. Wer zur heimischen Knolle oder Salat greift, leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Energie für´s Gewächshaus? Überflüssig. Lange Transportwege ebenso.
Gerade diese seien vielen Verbrauchern nicht bewusst, weiß Ute Mahl, Fachlehrerin am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Roth. „Dabei ist es mit ein wenig Kreativität durchaus möglich, sich auch im Winter weiterhin überwiegend mit heimischem Gemüse zu versorgen. Insbesondere Freilandgemüse kann mit einer sehr guten Energiebilanz punkten. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Gemüse dann vollständig ausgereift ist,“ erklärt die Ernährungsexpertin. Mahl plädiert grundsätzlich dafür, Gemüse mit seinen vielen Vorteilen einen festen Platz im Speiseplan zu verschaffen.
Sie animiert, bewusster einzukaufen. Jeder Deutsche isst jährlich statistisch gesehen 28 Kilogramm Tomaten, die somit unangefochten das Lieblingsgemüse der Deutschen sind – obwohl diese hier nur eine vergleichsweise kurze Anbau-Saison haben, der Rest kommt also aus dem Gewächshaus.
Das ins Bewusstsein zu rufen, ist Landrat Ben Schwarz ein wichtiges Anliegen. Er sieht die Werbung fürs Wintergemüse als weiteren Baustein, Regionalität zu stärken. Dies helfe nicht nur dem Klima durch C02-Einsparungen, sondern auch heimischen Erzeugern und trage somit zum Erhalt der Kulturlandschaft bei. Schwarz lobt die zahlreichen Roth-Schwabacher Initiativen unter dem Dach „original regional“, das zurecht längst zu einer Marke geworden sei.
Wen die 40 Prozent importieren Gemüses nachdenklich gemacht haben, dem sei noch eine andere Zahl angetragen: Bei Obst sind es sogar 60 Prozent…