Große Verantwortung, große Chance

43 Junglehrer legten am Montag ihren Diensteid ab
Stand: 10.09.2024

43 Junglehrer legten am Montag ihren Diensteid ab – und durften sich in ihrem Berufswunsch bestätigt fühlen

Eine wertschätzendere Begrüßung als diese hätten sich die 43 Frauen und Männer kaum wünschen können, die am Montag im Kreistagssaal vereidigt wurden. „Sie werden sehnlichst erwartet“, sagte Landrat Ben Schwarz den „neuen“ Lehrer ein herzliches Willkommen im Doppelschulamtsbezirk Roth-Schwabach. Nicht die einzigen aufmunternden Worte, die die Grund-, Mittel-, Fachschul- und Förderlehramtsanwärter zu hören bekamen.

„Ihr Beruf wird nie langweilig sein, denn Sie haben es mit Menschen zu tun“, unterstrich Schwarz. Zudem werde kein Tag dem anderen gleichen „und Ihnen viel zurückgeben“. Der rechtliche Leiter des Schulamts für den Landkreis wies zugleich auf die Verantwortung hin, die den Lehramtsanwärtern obliege. Schließlich seien sie prägend für Kinder und junge Menschen, und das in Zeiten, in denen es an gesellschaftlichen Herausforderungen nicht mangele, Stichwort Werte, Demokratie, Toleranz.

„Sie werden sehen: Nichts kann anstrengender, nichts kann schöner sein.“ Er wünschte und bat, dass sich alle gemeinschaftlich auf den Weg machen würden im Sinne des großen Ziels. Dieses laute: Bestmögliche Bildung für alle Kinder.

Schwabachs Oberbürgermeister Peter Reiß schlug in die gleiche Kerbe und sprach von einer wichtigen Aufgabe. Die Junglehrer hätten die Aufgabe, junge Menschen an Gesellschaft, Staat und Demokratie hinzuführen. Auf den ersten Blick könne man denken, Mathematik hätte nichts mit Demokratie zu tun. Dabei würden dort über das Fachliche hinaus Fähigkeiten vermittelt wie Zusammenarbeit, Gruppendynamik oder Handeln als Gemeinschaft. „Sie kriegen das hin“, fand auch Reiß ermutigende und motivierte Worte.

Unabhängig voneinander und doch gemeinsam rührten Schwarz und Reiß die Werbetrommel für die Region, stammen etliche der „Neuen“ doch aus anderen Teilen Bayerns. Ben Schwarz gab zu, auch nach einem guten Jahr im Amt noch immer jede Woche mehrfach über die Vielfalt des Landkreises zu staunen. Die der Menschen, der Kultur, der Landschaft. „Wie haben viel bieten, lassen Sie sich darauf ein“, ermunterte er. Wer das Städtische suche, sei in Schwabach richtig, wer Seen und Hügel bevorzuge, sei „hier“ ebenso richtig. Peter Reiß brachte es anderweitig auf den Punkt. „Sie hat es in eine der schönsten Regionen Deutschlands verschlagen.“ Attraktiv sei zudem das berufliche Umfeld. „Sie erwarten hier tolle Schüler“, zeigte er sich überzeugt.

Schulamtsleiterin Antje Döllinger konnte das nur bestätigen. Sie sei selbst lange weg gewesen und froh, wieder im Landkreis zu sein. „Ich find’s toll hier!“ Auch sie verwies auf die aktuellen Verunsicherungen und Herausforderungen, hatte denen etwas entgegen zu setzen. Wenngleich die Werte bröckeln würden, stehe das demokratisch-humanistische Fundament noch. Das sei ein Grund, optimistisch zu sein.

Die 43 Männer und Frauen, die teils schon als Lehrer gearbeitet haben und zum neuen Schuljahr vom Angestellten- ins Beamtenverhältnis wechselten, hätten einen erfüllenden Beruf gewählt. „Weil Begegnungen mit Menschen immer eine Bereicherung sind.“ Und „weil die Schüler Sie brauchen“.

In eine symbolische Schultüte packte sie unter anderem Streichhölzer für helle Gedanken, einen langen Geduldsfaden, Studentenfutter, Schokolade (für Prüfungsphasen), „ganz viel“ Kaffee und ein kleines Fläschchen Sekt, „weil man Etappensiege feiern darf“.

Döllinger sicherte auch im Namen ihrer Schulamtskollegen Cornelia Schindler und Martin Mederer sowie den Seminarleitern Unterstützung und Hilfe zu. Auch der Personalrat versprach in Personen von Brigitte Burczyk (Schwabach) und Thomas Mehwald (Roth), an Seite der jungen Kollegen zu stehen.

Dann wurde es gleichermaßen förmlich wie feierlich: Die 43 „Junglehrer“ schworen Treue dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und der Verfassung des Freistaates Bayerns. Schulamtsdirektorin Cornelia Schindler führte die Bedeutung vor Augen: „Sie haben eine besondere Aufgabe der Gesellschaft gegenüber.“

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