Kunst und Künstler hautnah
Einladung zum Offenen Atelier am 30. Mai und 1. Juni
Stand: 18.05.2025
„Ein einfaches Blättchen“, erinnert sich Klaus-LEO Drechsel. Mit dem begann eine Erfolgsgeschichte, die heute „Offenes Atelier“ heißt und die am Wochenende 31. Mai/1. Juni wieder hunderte von Kunstfreunden in den Landkreis locken wird. Mit dabei als einer der „Männer der ersten Stunde“: Eben jener Klaus-LEO Drechsel, der ein bestes Argument für einen Besuch bei ihm oder einem seiner 48 Kolleginnen und Kollegen hat.
Nirgends könne man besser erleben, „wie ein Künstler tickt“ als an seiner Werkstätte. Der Wahl-Hembacher meint damit nicht nur Räume, sondern Umfeld und Ambiente. Die Bandbreite ist dabei sehr spannend und reicht von der Staffelei im Schlafzimmer bis zum eigens errichteten, lichtdurchfluteten Neubau. Und: „Wir Künstler sind Sammler“, sagt Drechsel.
Zurück zu dem „einfachen Blättchen“: Das flatterte dem damals noch in Tennenlohe beheimateten Künstler und Kunsthandwerker wie einigen seiner Kollegen 1998 ins Haus. „Eine Ausschreibung für einen Tag des Offenen Ateliers“, war der Aufruf zur Teilnahme überschrieben, den das Landratsamt versendet hatte. „Könnte eine gute Sache sein“, lautete Drechsels erste Einschätzung.
Die sollte sich bewahrheiten, im vergangenen Jahr konnte die 25. Auflage steigen. Dass das Offene Atelier seit 26 Jahren nichts an Attraktivität eingebüßt hat, schreibt Manuela Kühleis einer weiteren Besonderheit zu: Landkreis-Künstler können sich Gast-Künstler einladen. „Das macht den Kreis natürlich viel größer.“ Und sorgt immer wieder für frischen Wind.
Auch Klaus-LEO Drechsel hat sich schon Kollegen mit ins Boot geholt und gute Erfahrungen gemacht. „Das zieht schon noch mal zusätzlich.“ Dieses Mal hat er sich mit der Schwabacher Fotografin Angela Rander zusammengetan. Für ihn wichtig, weil er damit einen kleinen Nachteil abzufedern hofft – seines ist das einzige Atelier in Hembach. „Für die Besucher ist es komfortabler, wenn mehrere Künstler an einem Ort sind.“
Alle abzuklappern ist, entgegen der Anfangsjahre (die erste Auflage bestritten „nur“ 29 Künstler), nahezu unmöglich. Es heißt: priorisieren, schließlich reden wir seit einigen Jahren von um die 50 Mitwirkenden an heuer 29 Standorten. Wie wichtig die Reihe dem Landkreis ist, lässt sich an dem Aufwand und Engagement ablesen, mit denen in den Pandemiejahren Alternativen gesucht und organisiert wurden: ein Sommer-Atelier im Museum Eisenhammer und eine Kunstausstellung zusammen mit dem Kunstverein Spektrum im Impfzentrum.
Bis zu 200 Kunstinteressierte hat Klaus-LEO Drechsel in Hoch-Zeiten an einem Wochenende begrüßt, viele sind Stammgäste. Wertvoller als die Zahl sind aber die Gespräche „und der ein oder andere Verkauf“, fügt er augenzwinkernd an. Er mag wohl stellvertretend für viele seiner Kollegen, wenn er sagt: „Das Wichtigste aber ist, dass Kunst eine Bühne bekommt.“ Ein Satz, der seit 1998 gilt.