
Landkreisverdienstmedaille für Max Netter
Stehende Ovationen bei Auszeichnung des Gredingers
Stand: 20.12.2024
Die Szene war fast die gleiche: Vor einem Jahr stand Max Netter schon einmal ganz vorne Sitzungssaal. Damals verabschiedete sich der Gredinger nach 33 Jahren aus dem Kreistag. An diesem Donnerstag trat er nun erneut nach vorne, um unter stehenden Ovationen die Landkreisverdienstmedaille in Empfang zu nehmen. Mitsamt einer besonderen Feststellung von Landrat Ben Schwarz.
„Der Name Netter steht für was“, machte der in seiner Laudatio deutlich. Und zwar für Anstand und Ehrlichkeit. Jeder, der mit Max Netter je zu tun gehabt habe, werde das bestätigen, zeigte sich Schwarz überzeugt. Der Landrat bescheinigte dem 74-Jährigen zudem, für Transparenz, Vertrauen, Leidenschaft und Empathie zu stehen. Letztere sei ein wesentlicher Schlüssel für die Gesellschaft. Man solle und dürfe miteinander diskutieren und unterschiedliche Meinungen haben. In der Fähigkeit, sich auf das Gegenüber einzulassen, liege oft der Kompromiss.
Max Netter, der zudem acht Jahre im Gredinger Stadtrat saß, stehe für das Motto „Leben und Leben lassen“. Das sei gerade in der politischen Struktur wichtig, in der gerne in schwarz/weiß gedacht werde. Für Schwarz „ein sehr gefährlicher Weg.“ Apropos Politik: Seine Zugehörigkeit zur FDP, die er im Landkreis aufgebaut und geprägt habe, sei im Sinne einer pluralistischen Struktur wertvoll.
„Du hast sich mit Leib und Seele für andere Menschen und den Landkreis eingesetzt“, lobte Schwarz, der Netter zudem Macher-Qualitäten bescheinigte: „Nicht nur sagen, machen!“ Die Auszeichnung würdige eine Lebens- und Generationenleistung.
Neben der Kreistagsarbeit, die er 21 Jahre als Fraktionsvorsitzender begleitete, ließ sich Netter in andere Gremien entsenden, vom Kreisjugendring bis zum Verwaltungsrat der Kreisklinik. Schwarz strich zudem die Bedeutung von dessen Wirken als stellvertretender Landrat heraus, ein Amt, das er sechs Jahre bis 2014 ausübte. Als solcher repräsentiere man „draußen das, was wir hier im Gremium machen“.
Nicht vergessen wollte der Landrat Netters Ehefrau Elisabeth. „Ohne einen Partner, der das mitträgt, ist ein solches Engagement nicht möglich.“ Mit ihrem Mann habe die Ehrung auf jeden Fall einen absolut verdienten Bürger „getroffen“.
Was Landrat Ben Schwarz beim Blick in den Saal freute: Zu dem Festakt waren zahlreiche Vorgänger Netters gekommen: Otto Heiß, der die Ehrung 2008 erhielt, Maria Helbach und Michael Stöhr (beide 2010), Gudrun Lachmann (2012), Fanny Seitz und Anton Nagel (beide 2016), Rudolf Rossmeissl (2018), Johannes Wunram, Alfred Zottmann (beide 2022) sowie der im Vorjahr ausgezeichnete Fritz Loy.
Ein kleiner Schatten allerdings lag über dem Wiedersehen der Weggefährten, schließlich galt es 2024, von einer Trägerin der Landkreisverdienstmedaille Abschied zu nehmen: Der Ende Juni verstorbenen Schwester Gerda Friedl. Ihr wurde mit einer Schweigeminute in der Sitzung gedacht.