
Eine besondere Auszeichnung
Susanne Fuchs bekam das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt von Landrat Ben Schwarz überreicht
Stand: 04.06.2025
Wegen einer vermeintlichen Standardehrung an einem Freitagmittag nach München fahren und riskieren, nicht rechtzeitig zum Ju-Jutsu-Training zurück zu sein? Nein, das wollte Susanne Fuchs nicht riskieren und sagte kurzerhand ab. „Entkommen“ ist sie der Auszeichnung nicht, von der sich zudem herausstellte, dass sie eine herausragende ist. Verliehen hat ihr das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt nun Landrat Ben Schwarz – unter weiteren besonderen Vorzeichen.
Schon die ungewöhnliche Vorgeschichte sorgte für gelöste Stimmung in der illustren Runde, zu der sich mit Andreas Buckreus und Helmut Bauz zudem zwei Bürgermeister gesellten – weiteres Zeichen der Wertschätzung und der Tatsache geschuldet, dass die 54-Jährige in Roth wohnt, aber für den TV Büchenbach aktiv ist. Dort hat sie ab Mitte der 1990er-Jahre die Abteilung Ju-Jutsu ausgebaut und es geschafft, aus einer überschaubaren Gruppe eine Sparte mit rund 100 Mitgliedern vom ABC-Schützen bis zum Ju-Jutsuka Ü 70 zu formen. Die Zertifizierung Büchenbachs 2018 zum DAN-Stützpunkt des Landesverbands war ein weiterer Meilenstein.
„Ohne die Susi würde nichts laufen“, brachte es ihr Co-Trainer Dirk Seither auf den Punkt. Er war es auch, der sie für die Ehrung schon vor rund zwei Jahren in der Staatskanzlei vorgeschlagen hatte – erst dauerte es dort lange, dann musste Seither sich aus der Deckung mit einer Nachfrage bei Susanne Fuchs wagen. Und bis dann ein Termin gefunden wurde. „Aber jetzt ist alles gut“, freute sich Seither, der in seiner Begründung für den Ehrungsvorschlag unter anderem schrieb: Fuchs sei ein Garant für Beständigkeit, Wertevermittlung und trage mit diversen Kursen zur Gewaltprävention und Anti-Mobbing bei.
Das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten sei „in der Tat eine besondere Auszeichnung“, ordnete Landrat Ben Schwarz dann auch noch einmal ein. Mit Susanne Fuchs habe es „zweifelsfrei die Richtige getroffen“, meinte er und anerkannte vor allem Fuchs‘ Verdienste um die Jugendarbeit. „Da wird viel Selbstbewusstsein vermittelt und über sich selbst gelernt.“ Darüber hinaus lebe die Rotherin die Philosophie Ju-Jutsu vor, die Etikette und Respekt genauso betone wie den Einsatz der Kampftechniken als Ultima Ratio zur Verteidigung. All das und noch dazu über so viele Jahre hinweg, sei aller Ehren wert, fasste Landrat Schwarz zusammen, ehe er der Ehrenamtlichen Urkunde und Anstecknadel überreichte.