
B... trifft Petra Winterstein
VHS 2025 oder phänomenale Erkenntnisse
Stand: 14.09.2025
Landrat Ben Schwarz informierte sich bei der Geschäftsführerin über das, was sie und ihr Team aktuell beschäftigt – Staunen inbegriffen
Es gibt ihn noch, den Klassiker Männerkochkurs. Oder auch „Italienisch für den Urlaub“. Aber Volkshochschule (VHS) im Landkreis Roth im Jahr 2025, das ist mehr. Viel mehr, wie Landrat Ben Schwarz im Gespräch mit Geschäftsführerin Petra Winterstein erfahren hat. Und nicht nur das.
Schließlich hat sich die VHS speziell in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt und unter anderem das Tor Richtung Firmen geöffnet. „Das wird gut angenommen“, freut sich Petra Winterstein, die seit Frühjahr 2018 die Verantwortung für die viergrößte VHS Mittelfrankens – nach Nürnberg, Fürth und Erlangen – trägt. Und damit für rund 1300 (Kurs)Angebote sowie rund 240 Dozenten. „Ohne die wären wir nichts“, betont die 47-Jährige mehrfach. „Wir haben tolle Leute.“
Die helfen, „so ziemlich alle“ Lebensbereiche abzudecken – eine der großen Stärken der Einrichtung, wie Ben Schwarz attestiert. Und so ziemlich alle Altersklassen, ergänzt Petra Winterstein mit Hinweis auf die Rubriken Familie, „junge VHS“ sowie die zahlreichen Kurse im Gesundheitsbereich speziell für Ältere. Dabei sei im Grunde jede Stunde ein Anti-Demenz-Training, veranschaulicht sie. „Das könnte eine Wertigkeit sein, die vielleicht noch gar nicht gesehen wird.“
Noch etwas erschließt sich nicht auf den ersten Blick. „Eigentlich ist jeder Kurs Demokratiebildung“, gehe es doch darum, ins Gespräch zu kommen und andere Meinungen zuzulassen. „Quasi im Vorbeigehen“, lächelt Winterstein. Weil das Thema aber immer wichtiger werde, haben es „die Rother“ zwischenzeitlich als eigenen Punkt aufgenommen.
Hochgefahren hat das Team um die erfahrene Dozentin, die schon in Sri Lanka und China gearbeitet hat, in den vergangenen Jahren den Bereich Integration. Der findet sich wiederum in der „Business“-Sparte für Firmen wieder. Nicht der einzige Kreis, der sich im „VHS-Kosmos“ schließt.
Zum hohen Qualitätsanspruch an die eigenen Angebote hat sich das Haus ein weiteres Ziel gesetzt: „Wir versuchen, finanziell eigenständig zu sein, um die Kommunen zu schonen.“ Denn die „tragen“ die VHS praktisch, was sich im offiziellen Namen widerspiegelt: Zweckverband Volkshochschule der Gemeinden des Landkreises Roth.
Folglich ist es für die Verantwortlichen nur logisch, dass die VHS auch in allen (16) Kommunen des Landkreises Außenstellen unterhält – das machen die wenigsten und ist somit Besonderheit und Teil des Erfolgs zugleich. Gerade diese kurzen Wege wären ein tolles Angebot für die Bürger, ist Schwarz überzeugt. Petra Winterstein, die sich selbst in ihrer Heimatgemeinde politisch engagiert und positioniert, nennt einen weiteren Pluspunkt: Die Mitarbeiter in den Außenstellen kennen die Bedarfe, die dann entsprechend maßgeschneidert ins Programm einfließt. Das passt zur Philosophie, „dass wir jeden da abholen wollen, wo er gerade steht“, wie es die Geschäfts- und Fachbereichsleiterin Sprache und Integration formuliert.
Sie tätigt noch eine Aussage, die für Nachklang sorgt. „Wir sind der Ort, an dem sich Menschen treffen, an dem sie sich über ein gemeinsames Interesse finden und auf dem Fuß von Fakten weiterbilden können.“ Das herzliche Willkommen, das die 47-Jährige da gleich hinterherschickt, ist da gleichermaßen gefühlvoll formuliert wie konsequent.
Apropos Gefühl. In jeder Minute ist spürbar, wie sehr Winterstein für ihren „Job“ brennt. Umso sympathischer, als sie sich gegenüber Ben Schwarz warmherzig entschuldigt: „Ich weiß schon, es ist ein Problem, wenn man für den eigenen Bereich so ins Schwärmen kommt.“ Was den Landrat in seiner Einschätzung bestätigt, dass „Sie die Menschen im Blick haben. Und das ist schön.“
Die Zahlen, die Winterstein mitgebracht hatte, beeindrucken Ben Schwarz. Über 1500 Kurse und Veranstaltungen jährlich, rund 15 000 Anmeldungen, ein Newsletter, den etwa 3750 Abonnenten beziehen oder die Tatsache, dass beim genauen Blick in die Statistik jeder neunte oder zehnte Landkreisbürger „VHS-ler“ ist („stark in den Augen von Ben Schwarz“). Dann sind da noch 12 000 gedruckte und vielfach heruntergeladene Programmhefte, die über Auflistung und Information zu den Angeboten längst um Lesestoff angereichwert sind. (Im aktuellen Heft übrigens mit einem großen Beitrag zur Bedeutung des Ehrenamts aus dem Landratsamt!)
Gibt es Trends, will der Landrat wissen. Petra Winterstein antwortet mit einem klaren „Ja“ und zieht exemplarisch einen aktuellen Sensen-Kurs aus dem aktuellen Portfolio. Der passe bestens zur spürbaren Rückbesinnung auf das Wissen und Können der Altvorderen. Anders formuliert: „Das Neue ist das Alte.“ Konkret heruntergebrochen heißt das für Interessierte, dass sie bei der VHS lernen können, aus Grundlebensmitteln (Mehl, Kartoffeln und Co.) etwas (Gesundes) zu kochen. Was Landrat Ben Schwarz zur Formulierung eines Untertitels verleitet: „Wie komme ich möglichst weit mit möglichst wenig?“
Dabei sei das in der Tat ein ernstes Thema, relativiert er die vermeintlich flapsige Bemerkung. „Zivil- und Katastrophenschutz wird an Bedeutung gewinnen (müssen)“, schiebt er nach. Umso besser, wenn sich im Sinne von „Best practice“ – exemplarisch an einem Kochkurs mit Hülsenfrüchten – beides vereinen lasse. Da wird klimafreundliche Ernährung mit Alltagsbezug gepaart, da greifen Bildung, Ernährung und Regionalentwicklung ineinander.
Die Bande zwischen Amt und VHS ist eng, nicht nur, weil sich Ben Schwarz an diesem Tag für die Arbeit der Bildungseinrichtung interessiert. Regelmäßig tauschen sich Kreisentwicklung und VHS-Leitung aus, um relevante Themen – aktuell stehen Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Klimawandel auf der Agenda - frühzeitig einzubinden und in entsprechende Formate zu gießen. Die Sonderkulturen-Broschüre sei ein bestes Beispiel, weil für diese nicht nur auf Arbeitsebene kooperiert wurde, sondern die gemeinsame Zielsetzung, die Ideen optisch und inhaltlich sehr wertvoll in Szene zu setzen, in einem guten Miteinander gelöst wurden. Klimafreundliche Ernährung mit Alltagsbezug zu Genuss, Bildung und Dialog herzustellen – der positive Nebeneffekt dazu.
Der Landkreis wiederum nutzt die VHS-Kanäle, um eigene Projekte und Initiativen sichtbar zu machen, ganz unter dem gemeinsamen Ansporn: „Damit sich die Menschen weiterentwickeln können und sich wohler fühlen.“ Ein Statement das Ben Schwarz und Petra Winterstein nach dem Treffen mehr denn je unterschreiben.
Anders zusammengefasst: V(verdammt/völlig oder auch fantastisch, wenn man tolerant sein mag in Richtung Schreibweise F/V), H(Hammermäßig/herzlich) und – Fazit - S(upergeschichte).
Oder: drei ganz besondere Buchstaben. Mitsamt Inhalt und Botschaften.
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