Üben für den Ernstfall

Hilfskräfte rüsten sich für möglichen Fall der Afrikanischen Schweinepest
Stand: 20.11.2025

Noch ist Bayern verschont. Weil die Afrikanische Schweinepest (ASP) aber bereits in fünf Bundesländern nachgewiesen wurde, rüstet sich der Landkreis umfassend. Ein Baustein im wahrsten Sinne des Wortes: Sollte ein Verdachtsfall bei Schwarzwild auftreten, muss ein Zaun errichtet werden, um Tiere fernzuhalten und das Abwandern zu vermeiden. Genau dieser Zaunbau war nun Inhalt einer Übung.

„Im Ernstfall müssen wir schnell sein“, umschreibt Dr. Ekkehard Kurth, Leiter des Veterinäramts, eine der Hauptintentionen hinter dem „Einsatz“ in Nähe der Deponie Pyras. Bedeutet: Abläufe und Zuständigkeiten müssen sitzen, sollte eines Tages die beunruhigende Nachricht eingehen, dass ein Förster oder Waldbesitzer einen verdächtigen Fund gemacht hat.

Schnell vor allem deshalb, weil das Virus über eine hohe Widerstandsfähigkeit verfügt, monatelang infektiös ist und für Schweine binnen weniger Tage zum Tod führt – es gibt weder Impfung noch Therapie. Die Errichtung von Zäunen – ungeachtet von Grundstücksgrenzen – dient der Gefahrenabwehr.

Konkret wurde bei der Übung ein ein Kilometer langer Zaun samt Tor errichtet. Ein Kilometer auch deshalb, weil die Fachleute in Sachen Seuchenbekämpfung anhand dessen den Personal- und Zeitbedarf hochrechnen können. „Im Ernstfall reden wir vielleicht über 20 oder 30 Kilometer Zaun“, führt Dr. Kurth vor Augen. Umzäunungen gelten nach den bisherigen Erfahrungen des zuständigen Staatsministeriums in Ergänzung mit anderen Bekämpfungsmaßnahmen als wichtiger Beitrag, die Weiterverbreitung der Seuche zu unterbinden.

Ziel der Übung mit rund 40 Beteiligten war es zudem, die Koordination zwischen den einzelnen Hilfskräften (Feuerwehr – Pyras, Eysölden und Hilpoltstein - THW, Bauhof und Veterinäramt) zu optimieren. „Bis auf kleinere Punkte, an denen es gehakt hat, sind wir sehr zufrieden“, bilanziert Dr. Kurth. Ein Nachgespräch soll zeigen, wie Ablaufpläne, Maschinen- und Personaleinsatz weiter optimiert werden können.

Der Veterinäramtsleiter ist voll des Lobes. „Das war ein super Zusammenspiel, alle waren hoch motiviert“. Kurth dankte seiner Mitarbeiterin Theresa Schmidtlein und Michael Stark von der Kreisbrandinspektion Roth, die die Übung vorbereitet und organisiert hatten, sowie Michael Stadler, und den Mitarbeitern des Kreisbauhofs sowie allen anderen Ehrenamtlichen. Es sei ein gutes Gefühl, zu wissen, dass sich Menschen einsetzen und engagieren. „Wir sind im Ernstfall ja auf Unterstützung angewiesen.“

Hintergrund: Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine virusbedingte Infektionskrankheit. Sie betrifft ausschließlich Schweine (Haus- und Wildschweine) und gilt als für Menschen und andere Tiere ungefährlich, selbst im Falle des Verzehrs von kontaminiertem Schweinefleisch. Ein Ausbruch würde allerdings erhebliches Tierleid und negative wirtschaftliche Auswirkungen für den Landwirtschaftsbereich mit sich bringen. Die Übertragung erfolgt von Tier zu Tier oder indirekt, etwa über kontaminierte Gegenstände wie Kadaver oder Speisereste, Stichwort unachtsam weggeworfenes Salami- oder Schinkenbrot an einer Raststätte.

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