Acker-Steinsame – Buglossoides arvensis
Ackerwildkraut des Monats Mai
Stand: 27.05.2025
Der Name Acker-Steinsame rührt, wie zu erwarten von seinen Samen, welche an kleine Kieselsteine erinnern. Wenn die im wahrsten Sinne des Wortes „steinharten“ Samen aneinandergerieben werden, hört es sich sogar so an, als würden Kieselsteine aneinandergerieben werden. Die Samen wachsen immer zu viert zusammen. Nach dem Abreifen fallen drei herunter, während der Vierte an der Pflanze haften bleibt. Wird die Pflanze selbst dann z.B. durch landwirtschaftliche Maschinen verschleppt, wird somit auch der Samen verbreitet.
Im Volksmund wurde der Acker-Steinsame früher auch „Bauernschminke“ genannt. Diese Namensgebung wiederum kommt von einem roten Farbstoff in den Wurzeln der Pflanze, der früher als Schminke genutzt wurde. Der Acker-Steinsame kann bis zu 60 cm hoch werden. Sowohl der Stängel als auch die Blätter sind anliegend und zum Teil rau behaart. Die Blüten sind klein und weiß.
Der Acker-Steinsame wächst vor allem auf Äckern, ist jedoch ebenfalls an Wegrändern, Böschungen, lückigen Trockenrasen oder auf Schutt zu finden. Bevorzugt werden etwas kalkhaltige, mäßig nährstoffreiche und eher wärmere Standorte auf lockeren Böden. Im Landkreis Roth besteht daher vor allem auf den kalkhaltigeren Ackerflächen in den südlichen Bereichen des Landkreises die Chance den Acker-Steinsamen zu entdecken. Das Ackerwildkraut blüht in der Regel von April/ Mai bis Juli.
Die Blüten halten nur wenig Nektar für Bestäuber bereit. Daher bestäubt die Pflanze sich oft selbst. Wenn doch ab und an ein bestäubendes Insekt den Weg zur Blüte des Acker-Steinsamen findet, sind dies Bienen, Hummeln, Wespen, Schwebfliegen oder Wollschweber.
Der Acker-Steinsame ist in Bayern stark gefährdet. Im Projekt „Vielfalt für Sand- und Kalkscherbenäcker im Landkreis Roth“ wird das Ackerwildkraut durch angepasste Bewirtschaftungsweisen durch engagierte LandwirtInnen, der Bayerischen KulturLandStiftung und dem Landratsamt Roth gefördert.
Übrigens: Am Donnerstag, den 05. Juni 2025 um 19:00 Uhr laden die Bayerische KulturLandStiftung, das Landratsamt Roth und Pilot-Landwirt Thomas Wolf im Rahmen des Projektes „Vielfalt für Sand- und Kalkscherbenäcker im Landkreis Roth“ zum Feldtag in Zell zum Thema des extensiven Ackerbaus ein.
Weiterführende Links (extern)
Naturschutz im Landratsamt
Quellenangaben:
Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) (2022): Ackerwildkräuter – Bestimmungshilfe. Augsburg.
Bundesamt für Naturschutz (o.J.): Floraweb. Artsteckbrief: Lebensraum und Ökologie zu Buglossoides arvensis (L.) I. M. Johnst., s.l., Acker-Rindszunge i.w.S. (abgerufen am 05.03.2025).
Link: https://www.floraweb.de/php/oekologie.php?name-use-id=928
Hofmeister, H. & Garve, E. (2006): Lebensraum Acker. Verlag Kessel, Remagen 2006.
Kästner, A., Jäger, E.J. & Schubert, R. (2001): Handbuch der Segetalpflanzen Mitteleuropas. Springer Verlag Wien GmbH. ISBN: 978-3-7091-7258-2.
Klotz, J., Fleischmann, A., Ruff, M., Niederbichler, C., Scheuerer, M., Wagner, I., Woschée, R., Gilck, F., Zehm, A. (2024): Rote Liste Bayern - Farn- und Blütenpflanzen (Gefäßpflanzen – Trachaeophyta). Bayerisches Landesamt für Umwelt, Augsburg.
Müller, F., Ritz, C. M., Welk, E. & Wesche, K. (2021): Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. 22. Auflage. Springer Spektrum, Berlin.